Guten Tag, Herr Wasserman. Sie haben in diesem Jahr Ihren fünften Unternehmensstandort in Europa eröffnet. Woher nehmen Sie die Energie, damit Ihre Firmengruppe ständig weiter expandiert?
Ich ziehe die Energie aus der Tatsache, dass all meine Firmen ein hohes Potential haben. Wir genießen ein hohes Ansehen bei unseren Kunden, und wir haben wirklich exzellente Leute an den einzelnen Standorten. Darüber hinaus fertigen wir hohe Qualität und hochwertige Produkte bzw. Dienstleistungen in Europa. Wir müssen also auch in Europa zeigen, dass wir dieses Potential haben, und dass wir Arbeitsplätze schaffen und auch erhalten. Wir haben das Glück in der Oberflächentechnik zu arbeiten.
Die neue Firma, die TLS Anilox GmbH, ist in Salzkotten beheimatet. Was hat Sie zu dieser Standortwahl bewogen?
In dieser Region sind viele Firmen mit Experten in dem Feld der Lasergravur und Präzisionsmechanik beheimatet. Wir haben uns für Salzkotten entschieden, weil wir genau diese Experten hier finden, die ausgezeichnet geschult sind.
Wie darf man sich die Dimensionen der TLS Anilox GmbH vorstellen? Also welche Größe hat das Gelände und die Gebäude? Wie groß ist Ihr Team?
Wir haben eine Fläche von derzeit 2000 Quadratmetern bebaut. Wenn alles so läuft, wie wir uns das wünschen, haben wir die Möglichkeit, auf 4000 – 5000 Quadratmeter aufzustocken. Im Augenblick beschäftigen wir fünfundzwanzig Mitarbeiter. Wir hoffen jedoch, dass wir die Anzahl der Beschäftigten verdoppeln können.
Die Firmeneinweihung fand im Juni 2015 statt. War das Interesse der Bevölkerung groß? Und wurde darüber in der Presse berichtet?
Wir hatten das Glück, dass alle Mitglieder des Anilox-Teams da waren. Parallel dazu hatten wir Mitarbeiter der TLS Deutschland GmbH aus Langenfeld eingeladen. Sie müssen wissen, bei Standorte arbeiten eng zusammen. Was uns natürlich sehr große Freude bereitet hat, war das zahlreiche Erscheinen der lokalen Ratsmitglieder und des Bürgermeisters. Außerdem freuten wir uns über das Interesse unserer Kunden und der Nachbarschaft. Die Presse hat in verschiedenen Zeitungen vor Ort über die Firmeneinweihung der TLS Anilox GmbH detailliert berichtet.
Die Gebäude sind neu, der Maschinenpark erstklassige Hochtechnologie und das Equipment auf den Aspekt der Nachhaltigkeit ausgerichtet. Ist dieses Zusammenspiel ein Ergebnis Ihrer Firmenstrategie?
Hier kommt die TLS-Firmenstrategie durchaus zum Tragen. Es war das erste Mal, dass wir einen Produktionsstandort von Grund auf neu entwerfen konnten. Wir hatten also die Chance, auf der grünen Wiese ein Unternehmen mit modernster Ausrüstung aufzubauen, mit erneuerbaren Energien und einem optimierten Produktionsablauf auszustatten. Das ist ein wesentlicher Bestandteil unserer „Shared-Value“-Firmenstrategie. Sie basiert auf den Prinzipien der Nachhaltigkeit und ist das Herz unserer Strategie und unserer Firmenaktivitäten.
In Ihrem Unternehmen in Langenfeld konzentrieren Sie sich auf die Beschichtung von neuen Bauteilen im Maschinenbausektor. Worin liegt die Kernkompetenz der TLS Anilox GmbH?
Die Kernkompetenz der TLS Anilox GmbH ist die Fertigung von Anilox Walzen, deren Lasergravur und deren Veredelung. Dazu bieten wir dem Kunden die Möglichkeit der kompletten Teilfertigung für Einzel- oder Serienteile, aber auch für Neuteile und Reparaturen. Außerdem haben wir den Schleifprozess im Repertoire. Nicht zu vergessen die Analysen und Beratungen.
Parallel zur Erweiterung der Firma forcieren Sie derzeit ein neues Produkt. Es trägt den Namen „TeroLux“. Was steckt dahinter?
TeroLux ist eine, zum Patent angemeldete, neue Beschichtung und Gravur. Sie bietet dem Kunden wesentliche Vorteile gegenüber einer Standard-Keramikschicht.
Worin unterscheidet sich diese innovative Schicht auf der Rasterwalze von der Standardbeschichtung?
Der Hauptunterschied im Vergleich zu einer Standard-Keramik besteht darin, dass wir eine Metallbeschichtung mit einer feineren Oberflächen-Rauigkeit entwickelt haben. TeroLux hat eine höhere Lebensdauer und eine bessere Farbmengenverteilung mit der gleichen Anzahl von Linien. Das ermöglicht eine optimalere Druckqualität.
Ein weiterer Vorteil ist die Druckmöglichkeit von viel feineren Linien, was sich im verbesserten Grafikdesign auf der Verpackung widerspiegelt. TeroLux reduziert den Verschleiß der Rakelmesser, ermöglicht einen vibrationsarmen Lauf der Maschine und Homogenität im Ergebnis. Außerdem kann die Aniloxwalze schneller gereinigt werden, so dass die Einrichtungszeiten minimiert werden.
Sind Sie in diesem Jahr auf Messen vertreten, wo man mehr Informationen zu diesem interessanten Projekt erhalten könnte?
Wir waren auf der LabelExpo in Brüssel vertreten. Das ist die wichtigste Messe für Etiketten und Verpackungsindustrie weltweit. Außerdem stellten wir auf der FachPack in Nürnberg aus. Wahrscheinlich finden Sie uns auch zukünftig auf der Drupa.
Können Sie mir zum Schluss des Interviews noch verraten, wo Sie die TLS Anilox GmbH in den nächsten fünf Jahren sehen?
Wenn wir weiterhin so gut arbeiten wie bisher, sollte dieses Unternehmen zu einem der führenden Unternehmen in Europa mit einem Umsatz von 6- 10 Millionen Euro werden.
